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MIGRÄNE

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  • il y a 6 jours
  • 4 min de lecture

Wenn Sie Symptome wie eine halbseitige Lähmung oder Lähmungserscheinungen am ganzen Körper (Kopf bis Fuß) in Verbindung mit Migräne erleben, ist es äußerst wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese Symptome können auf eine seltene, aber ernstzunehmende Form der Migräne hinweisen, die sogenannte hemiplegische Migräne, oder sogar Anzeichen für andere neurologische Notfälle sein, die dringend abgeklärt werden müssen, wie zum Beispiel einen Schlaganfall.

Was ist hemiplegische Migräne?

Die hemiplegische Migräne (HM) ist eine seltene Form der Migräne mit Aura, die durch eine vorübergehende motorische Schwäche oder Lähmung einer Körperhälfte (Hemiplegie) gekennzeichnet ist. Diese Lähmungserscheinungen können von anderen Aura-Symptomen begleitet sein, wie:

* Sehstörungen: Flimmern, Zickzacklinien, Lichtblitze, Gesichtsfeldausfälle oder sogar vorübergehender Sehverlust.

* Sensible Störungen: Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Gesicht, Händen oder Beinen.

* Sprachstörungen: Wortfindungsschwierigkeiten oder Probleme beim Sprechen und Verstehen (Aphasie).

* Andere Symptome: Schwindel, Tinnitus oder Koordinationsstörungen (Ataxie).

Die Lähmung kann in der Regel einige Stunden, aber manchmal auch bis zu 72 Stunden oder sogar länger anhalten. Der Kopfschmerz setzt oft während oder nach der Aura ein und kann von Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet sein.

Formen der hemiplegischen Migräne

Es gibt zwei Hauptformen der hemiplegischen Migräne:

* Familiäre hemiplegische Migräne (FHM): Hierbei tritt die Migräne mit motorischer Schwäche bei mindestens einem Verwandten ersten oder zweiten Grades auf. Oft sind Genmutationen (z.B. in den Genen FHM1, 2 oder 3) die Ursache.

* Sporadische hemiplegische Migräne (SHM): Diese Form tritt ohne bekannte familiäre Häufung auf.

Warum sofort einen Arzt aufsuchen?

Lähmungserscheinungen in Verbindung mit Kopfschmerzen sind ernstzunehmende Symptome, die unbedingt medizinisch abgeklärt werden müssen, um andere, möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankungen wie einen Schlaganfall auszuschließen. Auch wenn die Symptome denen einer Migräne ähneln, sind Schlaganfälle oft durch einen abrupten Beginn der Symptome gekennzeichnet, während die Aura-Symptome bei Migräne sich in der Regel langsamer entwickeln.

Der Arzt wird eine gründliche neurologische Untersuchung durchführen und möglicherweise bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomografie) oder CT (Computertomografie) des Gehirns veranlassen, um andere Ursachen für die Lähmung auszuschließen.

Behandlung und Management

Die Behandlung der hemiplegischen Migräne zielt darauf ab, akute Anfälle zu lindern und die Häufigkeit zukünftiger Attacken zu reduzieren.

* Akute Behandlung: Bei akuten Anfällen können Medikamente wie Triptane, Dihydroergotamin oder Antiemetika (gegen Übelkeit) eingesetzt werden. Bei schweren Anfällen kann eine intravenöse Gabe notwendig sein.

* Prophylaktische Behandlung: Zur Vorbeugung können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen, darunter Betablocker (z.B. Propranolol) oder auch Antiepileptika.

Zusätzlich können nicht-medikamentöse Maßnahmen hilfreich sein:

* Trigger-Identifikation und -Vermeidung: Versuchen Sie, mögliche Auslöser für Ihre Migräne zu erkennen und zu meiden.

* Lebensstiländerungen: Regelmäßiger Ausdauersport, Stressbewältigungstechniken, Entspannungsübungen (z.B. progressive Muskelentspannung, Yoga) und Biofeedback können helfen.

* Akupunktur: Einige Patienten erfahren Linderung durch Akupunktur.

Es ist entscheidend, dass Sie mit einem Neurologen zusammenarbeiten, um die richtige Diagnose und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Zögern Sie nicht, bei solchen Symptomen sofort einen Arzt oder den Notruf zu kontaktieren.


Ja, in seltenen Fällen kann eine Migräne mit Aura – insbesondere die hemiplegische Migräne, über die wir gesprochen haben – einen epileptischen Anfall auslösen. Dieses Phänomen wird als "Migralepsie" bezeichnet.

Hier sind die wichtigen Punkte dazu:

* Seltenheit: Migralepsie ist eine seltene Komplikation der Migräne. Es ist nicht die Norm, dass eine Migräne zu einem epileptischen Anfall führt.

* Verbindung zur Aura: Ein epileptischer Anfall, der durch Migräne ausgelöst wird, tritt fast immer in Verbindung mit einer Migräne mit Aura auf, nicht bei Migräne ohne Aura. Die Aura-Symptome (wie Sehstörungen, Kribbeln, Sprachstörungen oder eben die Lähmungserscheinungen bei hemiplegischer Migräne) scheinen eine Rolle bei der Auslösung des Anfalls zu spielen. Es wird vermutet, dass die bei der Migräne-Aura auftretende "Cortical Spreading Depression" (eine langsam sich ausbreitende Welle der neuronalen Aktivität und Depression im Gehirn) die Schwelle für einen epileptischen Anfall senken kann.

* Ähnliche Symptome: Sowohl Migräneauren als auch fokale epileptische Anfälle können ähnliche neurologische Symptome verursachen, wie visuelle Störungen (z.B. Flimmern, gezackte Linien), Taubheitsgefühle oder Sprachschwierigkeiten. Dies kann die Unterscheidung erschweren und zu Fehldiagnosen führen.

* Unterschiede in der Aura:

* Migräne-Aura: Entwickelt sich in der Regel langsamer (über Minuten) und kann bis zu einer Stunde dauern. Sie wird typischerweise von Kopfschmerzen gefolgt.

* Epileptische Aura (fokaler Anfall): Beginnt oft plötzlich und dauert nur wenige Sekunden bis Minuten, bevor sich möglicherweise ein größerer Anfall entwickelt.

* Komorbidität: Es gibt eine erhöhte Komorbidität (gleichzeitiges Auftreten) von Migräne und Epilepsie. Das bedeutet, Menschen, die an Migräne leiden, haben ein höheres Risiko, auch Epilepsie zu entwickeln, und umgekehrt. Dies deutet auf gemeinsame zugrunde liegende Mechanismen oder genetische Prädispositionen hin. Tatsächlich können einige der genetischen Mutationen, die für familiäre hemiplegische Migräne verantwortlich sind, auch bei bestimmten Epilepsieformen eine Rolle spielen.

* Diagnose und Abgrenzung: Bei Symptomen, die sowohl auf Migräne als auch auf Epilepsie hindeuten könnten, ist eine genaue Diagnose durch einen Neurologen entscheidend. Bildgebende Verfahren (MRT) und EEG (Elektroenzephalogramm) können helfen, die Ursache zu identifizieren und andere Erkrankungen auszuschließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ihre geschilderten Symptome (Lähmung in Verbindung mit Migräne) bereits auf eine besondere und ernstzunehmende Form der Migräne (hemiplegische Migräne) hindeuten. Das Auftreten eines epileptischen Anfalls als Komplikation dieser Migräneform ist möglich, aber seltener. In jedem Fall erfordert jede neue oder sich verschlechternde Lähmung oder Anfallssymptomatik sofortige ärztliche Abklärung.

 
 
 

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